Schülerinnen für technische Berufe begeistert

 29.04.2016

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstag Girls‘ Day besuchten fünf Schülerinnen der Realschulen Kehl (Tulla-Realschule) und Rheinau-Freistett die Werkstätten und Technikräume der Beruflichen Schulen Kehl. Leonie Michaelis, Alida Seker (beide 7. Klasse der Tulla-Realschule Kehl), Emelie Berger, Melina Haupt und Lilly Stoß (alle 5. Klasse der Realschule Rheinau-Freistett) wurden von Lehrern und Schülern der Beruflichen Schulen Kehl ganztägig betreut und erhielten zahlreiche spielerische und praktische Einblicke in diverse technische Berufsfelder, die in der Kehler Bildungseinrichtung vermittelt werden.

 

Die Schülerinnen zeigten sich von diesem Schnuppertag bei den Beruflichen Schulen Kehl, der wie bereits in den Vorjahren durch den Fachlehrer Michael Tritt organisiert wurde, begeistert, insbesondere das Löten und die Arbeit an der „CNC-Fräsmaschine“, mit Hilfe derer die Mädchen ihre Namen in Metallformen eingravieren konnten, erfreuten sich großer Beliebtheit. CNC steht für „Computerized Numerical Control“. Dieser englische Begriff lässt sich mit "computergestützte numerische Steuerung" übersetzen. Seit den 70er Jahren erleichtert CNC die Arbeit von Handwerkern in der Zerspanung, der Holz- und Metallverarbeitung. Schwere Maschinen werden durch sie elektronisch, mit Hilfe eingebauter Rechner, gesteuert und geregelt.

 

Deutschlandweit öffnen am Girls‘ Day vor allem technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen und Forschungszentren ihre Türen für Mädchen und Frauen und laden dazu ein, sogenannte Männerberufe kennenzulernen und die Klischees geschlechterspezifischer Ausbildungsberufe zu durchbrechen. Der Aktionstag findet jährlich an jedem vierten Donnerstag im April statt und mobilisiert weit über 100.000 junge Frauen und Mädchen.

 

Die Beruflichen Schulen Kehl beteiligen sich bereits seit sechs Jahren am Girls‘ Day. Gegenwärtig besuchen ca. 1550 Schülerinnen und Schüler die Beruflichen Schulen Kehl, die mit ihren Abteilungen aus Wirtschaft, Nahrung, Hauswirtschaft und Technik eine Vielzahl an Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten bieten.

 

Die BSK-Lehrerin, Diplom-Ingenieurin für Maschinenbau und Fachberaterin für Fertigungstechnik beim Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen) in Freiburg Anke Weinmann wünscht sich mehr weiblichen Nachwuchs. Sie schätzt den Frauenanteil in ihrer Fachrichtung auf ca. 5 – 10%. „Ich mag an meinem Beruf die Verbindung zwischen den sozialen und den technischen Komponenten und kann die jungen Frauen nur ermutigen, technische Berufsrichtungen in ihre Zukunftsplanung mit aufzunehmen“, erklärt die Fachlehrerin der Abteilung Technik. „Meine Kollegen und ich sind im Übrigen sehr beeindruckt von den technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die fünf Realschülerinnen heute gezeigt haben.“ Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels  dürften Frauen als Fachkräfte in technischen Berufszweigen zukünftig zunehmend gefragt sein.